Migräne - Triggerfaktoren

Veröffentlicht am 25. Juni 2024 um 20:00

Das Gehirn von Menschen, die unter Migräne leiden, reagiert auf bestimmte Reize sensibler - https://www.migraeneliga.de/migraene-patienten-haben-ein-besonders-sensibles-gehirn/. Es gibt 'auslösende Faktoren', die bei der Entstehung einer Migräneattacke eine wichtige Rolle spielen - diese sind bei jedem Patient individuell. Lange Zeit waren mir meine Migränetrigger nicht bewusst.  Ich möchte hier meine Erkenntnisse mit dir teilen. Natürlich ist das bei jedem unterschiedlich, aber vielleicht kommt dir das ein oder andere bekannt vor. Das Erkennen der Trigger und das Wissen darüber konnten mir helfen, besser mit meiner Migräne umzugehen.

Wichtige Info: 'Bei der Auslösung der Migräneattacken müssen auslösende Faktoren – so genannte Triggerfaktoren – im Sinne eines “Anstoßens” der Migräneattacke von den eigentlichen “Ursachen” streng getrennt werden. Während die Ursache in einer spezifischen übermäßigen Reaktionsbereitschaft des Organismus besteht, können Triggerfaktoren sehr mannigfaltige Bedingungen sein, die die Migränekaskade zum Ablaufen bringen. Ein Großteil der Migräneattacken kommt wie aus heiterem Himmel: Auch beim besten Willen lässt sich kein spezifischer Triggerfaktor für die spezielle Migräneattacke finden.' (Quelle: https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/ausloeser/)

 

Was mir noch sehr wichtig ist, bevor du mit dem Lesen beginnst:

  •  Bitte lass dich nicht überfordern von den vielen Infos - nimm das mit, was auf dich zutrifft oder was dich neugierig macht.

  • Sehe bitte die genannten Triggerfaktoren nicht als Dont's - manchmal kommt es auch einfach auf die Dosis an.

  • Betrachte die folgenden Worte als einen Werkzeugkasten - nehme dir das mit, was zu dir passt und was DU brauchst.

Zyklus/Hormonschwankungen

Viele Migränepatientinnen sind zwei Tage vor der Menstruation und bis zu drei Tage danach anfälliger für Migräneattacken. Diese Phase des weiblichen Zyklus ist von einem starken Umschwung im Östrogen- und Progesteronspiegel geprägt (Quelle: https://headache-hurts.de/infos/migr%C3%A4ne-und-weiblicher-zyklus). Ich habe meistens die Woche vor der Periode und am 1. Tag meiner Menstruation Migräne. Um herauszufinden, wann diese auftritt und welche Zusammenhänge es geben könnte, ist es hilfreich, ein Migräntagebuch zu führen.

Wetterwechsel

Auch das starke Schwanken von Temperaturen ist ein häufiger Auslöser von Migräne. Die Schmerzattacken werden am wahrscheinlichsten ausgelöst, wenn Veränderungen beim Luftdruck dazu führen, dass sich die Blutgefäße im Gehirn zusammenziehen oder ausdehnen.

Hitze/ Kälte

Zu diesem Thema empfehle ich euch folgenden Beitrag https://m-sense.de/migraene-wetter/ - hier ein kurzer Ausschnitt: 'Verbringe ich im Sommer zu viel Zeit in der Hitze oder im Winter zu viel Zeit in der Kälte, beginnt meine Migräne meist mit einem Spannen und Ziehen in der Schläfengegend. Das fühlt sich an, als würde jemand meine Nerven im Kopf wie Kaugummi auseinander ziehen. Folgt bei Hitze kein rascher Rückzug in den Schatten oder bei Kälte keine Flucht ins Warme, entwickelt sich das Ziehen mal langsamer, mal schneller zu einem dumpf-pochenden Schmerz. Nun beginnt der kleine Schlagzeuger in meinem Kopf, seine Bassdrum im Rhythmus meines Herzschlags zu spielen. Hat er erstmal losgelegt, lässt er sich sehr schwer wieder aufhalten. Jeder Schlag ein Pochen.'

Unregelmäßigkeiten

Ich habe vor 2 Jahren eine stationäre Rehabilitation in einer Klinik für Neurologie und Psychosomatik durchgeführt. Hier habe ich gelernt, dass das 'Migräne-Hirn' Routine liebt und Unregelmäßigkeiten im Alltag Migräne auslösen können. Beispiele: Schlafmangel oder ein sich ständig verändernder Schlaf-Wach-Rythmus, Veränderung von gewohnten Essenszeiten oder Auslassen von Mahlzeiten

Bestimmte Lebensmittel

Vor allem Lebensmittel, die Alkohol, Koffein, Histamin und Tyramin enthalten, stehen im Verdacht, zu Migräne zu führen (ohne Nachweis einer wissenschaftlichen Studie). Ein wundervoller Beitrag zu diesem Thema: https://www.leben-und-migraene.de/migraene/ausloeser/lebensmittel

Bei mir ist eine Histaminintoleranz bekannt - Lebensmittel wie z.B. Schokolade, Weizen, Fertigprodukte, Alkohol und zuckerhaltige Lebensmittel führen bei mir häufig zu einer Migräneattacke. Mir helfen Ernährungsformen, bei denen der Blutzuckerspiegel stabil bleibt - dies hat einen postiven Einfluss auf die Anzahl meiner monatlichen Migräneanfälle. Hierzu eine schöne Erklärung: https://sincephalea.de/cp-migraene-und-ernaehrung/

Ich möchte jedoch keine bestimmte Ernährungsform empfehlen - es muss jeder für sich selbst herausfinden, welche Form passend ist.

Flüssigkeitsmangel

Für Migränepatienten ist es wichtig viel zu trinken - optimal wären mindestens 2 Liter pro Tag.

Stress oder zu wenig Rückzugsphasen

Wie bereits oben genannt, haben Menschen mit Migräne ein besonders sensibles Gehirn. Reize werden häufig intensiver wahrgenommen und verarbeitet. Dies kann eine tolle und bereichernde Eigenschaft sein. Jedoch sind Rückzugsphasen und Pausen wichtig, um diese Reize in Ruhe verarbeiten zu können und um wieder Energie sammeln zu können.

Zum Thema 'Migräne durch Stress' finde ich diesen Artikel sehr interessant (Quelle: https://www.leben-und-migraene.de/migraene/ausloeser/stress#zusammenhang). 'Stress wird von Patienten mit Abstand am häufigsten als Auslöser (Triggerfaktor) von Migräne genannt. Vor allem Belastungen im Beruf, aber auch Druck in der Freizeit sind Gründe, weshalb sich Befragte der Studie oft gestresst fühlen. Dabei fällt auf, dass eine Migräneattacke bei vielen Patienten meist nicht während der akut stressigen Situation auftritt, sondern erst in der nachfolgenden Entspannungsphase. Da die Erholung oft mit dem lang ersehnten Wochenende zusammenfällt, bezeichnen Mediziner diese Art von Migräne auch als „Wochenendmigräne“. Aber warum kommt es dazu? In emotional belastenden Situationen reagiert der Körper, indem er vermehrt das Hormon Cortisol ausschüttet. Dieses hat eine dämpfende Wirkung auf das Immunsystem und wird in der Medizin deshalb häufig auch zur Hemmung von Entzündungen verwendet. Mediziner vermuten, dass Schwankungen im Cortisol-Spiegel dafür verantwortlich sind, dass beim Nachlassen von Stress eine Migräne eintreten kann.

Fazit: Nicht das absolute Stressniveau entscheidet, ob sich eine Migräne durch Stress anbahnt, sondern die Veränderung des Stressniveaus. Beispielsweise kann sich in einer Phase der Entspannung nach einer stressigen Arbeitswoche eine Migräne ankündigen oder umgekehrt, wenn plötzlich eine unvorhergesehene Stresssituation eintritt.'

Reizüberflutung

Als Ergänzung zum vorherigen Thema 'Stress' möchte ich auch über die Reizüberflutung sprechen. Sehr hilfreicher Artikel zum Thema 'Migräne und Reizüberflutung': 'Als Ursache der Migräne gilt hier das besonders aktive Gehirn von Betroffenen, das in ständiger Bereitschaft ist, die Umgebung intensiv wahrzunehmen. Durch Reizüberflutungen kommt es dann zu einem Energiedefizit in den Nervenzellen, was wiederum eine Überaktivität der Nerven hervorruft. Diese extreme Reaktion regt dann den Trigeminusnerv (fünfter von zwölf Hirnnerven) an, Schmerzsignale an das Hirn zu senden. In der Folge setzt der Trigeminusnerv Entzündungsstoffe frei, die eine Entzündung verursachen – Schmerzimpulse strahlen aus und eine Migräne-Attacke entsteht.' Quelle: https://www.leben-und-migraene.de/migraene/ausloeser/reizueberflutung

Im Winter oder bei Kälte mit noch feuchten/nassen Haaren rausgehen

Wenn ich im Winter meine Haare nicht komplett drucken föhne und dann damit rausgehe oder mit noch feuchten Haaren schlafen gehe, bekomme ich meistens Migräne. Eine einfache Erklärung dafür: Die kalten Außentemperaturen kühlen das Blut in der Kopfhaut ab. In der Folge verkrampft sich die dünne Muskulatur unter der Kopfhaut und Kopfschmerzen oder Migräne können auftreten.

Hohe und strenge Zöpfe tragen

Das Tragen von hohen/strengen Zöpfen kann bei Menschen mit einer Überempfindlichkeit der Kopfhaut zu Kopfschmerzen oder zu Migräneattacken führen. Bei einem strengen Zopf werden speziell die Nervenstränge an der Kopfhaut gereizt. Das allein sollte eigentlich keine Schmerzen verursachen, aber wenn man an einer Überempfindlichkeit leidet, kann die Reizung bereits nach kurzer Zeit als Schmerz wahrgenommen werden. Das trifft auch bei Personen zu, die eigentlich nicht an Migräne-Kopfschmerzen leiden. Besonders wenn man für längere Zeit Druck oder Spannung auf die Kopfhaut ausübt, werden die sensorischen Enden aktiviert, was letztendlich in Kopfschmerzen resultiert. Quelle: https://www.stylight.de/Magazine/Beauty/Pferdeschwanz-Kopfschmerzen/

Halswirbelsäulenblockaden oder sensibler Nacken-/Halswirbelsäulenbereich

Die Halswirbelsäule ist bei Migränepatienten häufig sehr sensibel und Beschwerden in diesem Bereich können ein häufiger Trigger- und auch Begleitfaktor sein.

Ich nenne dir nun Bereiche in meinem Alltag, in denen ich gut auf meine Halswirbelsäule achten muss, damit keine Migräne entsteht.

  • Lange Autofahrten (als Fahrer oder auch als Beifahrer) und längere Zeit am PC arbeiten - der Nackenbereich und auch die Augen haben hier meist viel zu tun und sind evtl. überanstrengt. Achte hier auf Pausen und regelmäßiger Entlastung. Vielleicht findest du auch gezielte Übungen, die dir in den Pausen helfen, deinen Nackenbereich zu entspannen.
  • Friseurbesuch - ich lasse beim Frisör meine Haare immer trocken schneiden. Die Haare mit überstreckten Hals nach hinten waschen zu lassen, würde bei mir Migräne auslösen.
  • Kino- oder Theaterbesuch - für eine entspannte Nackenhaltung über mehrere Stunden, setze ich mich meist in einer der hinteren Reihen und mittig.
  • Kleidung mit Kragen/Ketten (siehe Blogbeitrag 'stressfreie Kleidung/Schmuck für HSP')
  • richtiges Kopfkissen finden - ein Kopfkissen sollte die HWS ideal stützen und nicht zu hoch sein.
  • Halwirbelsäulenblockaden - wenn man das Gefühl hat, dass im Nackenbereich Blockaden vorhanden sind oder man Beschwerden in diesem Bereich hat, ist es empfehlenswert, zu einem Osteopathen oder Physiotherapeuten zu gehen (am besten jemand, der in diesem Bereich sehr erfahren ist).

Als Ergänzung zu diesem Thema empfehle ich folgenden Beitrag:   https://www.leben-und-migraene.de/behandlung/prophylaxe/bewegungsvideos

CMD (craniomandibuläre Dysfunktion)

'Craniomandibuläre Dysfunktion bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie Kopf-Unterkiefer-Fehlfunktion – also eine Fehlfunktion im Bereich der Kiefergelenke. Zähne, Kiefer, Kiefergelenke und Kaumuskulatur sind dabei im Ungleichgewicht. Die CMD bleibt jedoch häufig nicht auf die Zähne, Kiefer und Kaumuskeln beschränkt, sondern kann sich auch auf andere Körperregionen auswirken.' (Quelle siehe Link)

Falls euch dieses Thema interessiert, folgt gerne diesem Link - das ist ein sehr interessanter Beitrag zum Thema CMD.

https://www.rangundklur.de/news/volkskrankheit-kopfschmerzen-cmd-als-haeufige-ursache/

Brille

Falls du eine Brille trägst, ist es wichtig regelmäßig prüfen zu lassen, ob sich deine Sehwerte im Laufe der Zeit verändert haben. Eine falsch eingestellte Brille kann ein Triggerfaktor sein. Bei mir wurde lange Zeit eine Schielstellung meines linken Auges nicht festgestellt. Seitdem ich das aber weiß, trage ich eine passende Brille mit Prismen und mir geht es besser damit.

Aluminium

Meine Familie und ich grillen sehr gerne. Jedoch bekam ich in Vergangenheit sehr häufig Migräne nach dem Grillen. Es hat sich durch Nachforschen herausgestellt, dass es an der Alufolie lag, in der ich Feta auf dem Grill zubereitet hatte. Aluminium kann ein Trigger sein und ist zum Beispiel auch in manchen Deos.

 

Zum Abschluss noch ein hilfreicher Link mit wertvollen Tipps!

https://m-sense.de/migraene-tipps/#top

 

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